Fischaufstieg

Durch den für eine sinnvolle Wasserentnahme meist erforderlichen Stau des Gewässers werden (oder sind bereits) die Wanderwege für Fische und Kleinlebewesen unterbrochen. Fischpässe überwinden diese Unterbrechungen und verbinden die Gewässerabschnitte wieder. Die Konstruktion muss sowohl den Aufstieg als auch den Abstieg der wassergebundenen Lebewesen erlauben.

So ist die Fischaufstiegsanlage an die Gewässerregion mit ihren jeweiligen Lebewesen anzupassen. Beispielsweise sollte ein Gewässer in der Salmonidenregion (mit z.B. Lachs, Forelle, etc.) einem Wildbach ähneln, in der Brachsenregion (mit z.B. Brachsen, Schlei, Karpfen etc.) sollte es ruhiger fließen. Außerdem ist ein für die Funktionalität geeigneter Einstieg  zu finden, sodass keine Fehlleitung der Fische entsteht.
Gleichzeitig ist der Verlauf je nach Platzbedarf und vorhandener Fläche individuell zu gestalten. Dabei können unterschiedliche Bauweisen von Fischpässen zum Einsatz kommen.

Merkmale:
  • kleinräumige Energieumwandlung mit geringen Turbulenzen; Energie wird kontinuierlich umgesetzt
  • Strömungsgeschwindigkeiten zwischen den Borstenelementen max. 1,3 m/s (Forderung nach DVWK: max. 2 m/s)
  • beruhigte Strömungsverhältnisse hinter den Borstenelementen (ca. 0,3 m/s), daher keine Ruhebecken notwendig
  • geringer Strömungsangriff auf die Sohle; keine Austragung des Sohlsubstrates
  • gute Aufstiegsbedingungen für Makrozoobenthos, vor allem durch die Borstenelemente hindurch
  • wirkt nicht selektiv; alle Fischarten und -größen können aufsteigen
  • von Borstenelementen geht keine Verletzungsgefahr für Fische aus
  • Sauerstoffeintrag durch Borstenschwingungen
  • organisches Material wird durch Borstenschwingungen zersetzt
Merkmale:
  • treppenartig aneinandergebaute Becken mit Durchlässen
  • Kombination aus technisch gebautem Fischpass und Fischrampe
  • Beckenquerriegel aus lückig gesetzten schlanken Blocksteinen, Sohle aus natürlichem Substrat
  • steileres Gefälle möglich
  • naturnahe Gewässergestaltung durch natürliche Baustoffe
  • wirtschaftliche Bauweise
  • geringe Verstopfungsneigung durch Schrägstellung der Riegelsteine in Fließrichtung um ca. 30 bis 45°
Merkmale:
  • Technischer Fischaufstieg im Betontrog
  • Ausführung in gestreckter und gewendelter Linienführung möglich. besonders Vorteilhaft bei großen Fallhöhen und beengten Platzverhältnissen
  • treppenartig auseinander gebaute Becken mit sohlnahem Schlitz bzw. Schlitzen
  • einbauten aus z.B. Holz oder Beton
  • hohe Verträglichkeit bei schwankenden Oberwasserspiegeln